Innere Begenung
Innehalten
Gott begegnen
Sich selbst neu ordnen
Manchmal glauben wir, dass Spiritualität und Gottesbegegnung nur dann möglich sind,wenn wir dem Alltag entfliehen. Doch Gott ist uns immer nah. Er schätzt uns und unser Leben.
Diese Übung zeigt, wie wir Gottes Nähe zulassen und das wahrnehmen, was er uns gegenwärtig mitteilen möchte. So kommen wir in die Reflexion und finden Klarheit für unser Leben.
- Suchen Sie sich einen guten Ort, setzen Sie sich und schenken Sie Ihrem Atem und Körper kurz Aufmerksamkeit, um zur Ruhe zu kommen.
- Versuchen Sie sich vorzustellen, wie Sie jetzt in der Gegenwart Jesu sitzen. Wenn es Ihnen leichter fällt, können Sie sich auch die Gegenwart eines guten Freundes oder einer guten Freundin vorstellen. Genießen Sie diese Atmosphäre und Wertschätzung und Akzeptanz, die Sie erfahren.
- Dann schauen Sie, was passiert. Welche Emotionen, Gefühle, Erinnerungen, Wünsche, Einsichten entstehen?
- Bleiben Sie so lange, wie es für Sie gut ist.
- Am Ende überlegen Sie kurz, was Ihnen Jesus oder Ihr Freund bzw. Ihre Freundin mit diesen Erfahrungen zu sagen versucht. Oder vielleicht möchte er/sie nur, dass Sie es genießen, in der Gegenwart zu verweilen.
ZIP – Zentrum für ignatianische Pädagogik
Zu sich kommen
Still werden.
Achtsam sein.
Lauschen auf das, was da ist.
ZU SICH KOMMEN
… wenn ich in der Hektik des Alltags nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht,
… wenn ich den Bezug zu meiner inneren Ausrichtung verliere,
… wenn ich die leise Stimme Gottes nicht mehr hören kann,
dann ist es Zeit für eine Aus-Zeit
Ich setzte mich hin
in aufrechter Haltung und spüre meinen Atem, wie er kommt und wie er geht.
Ganz im Hier und Jetzt.
Es ist jetzt nichts mehr zu tun,
und zu den Gedanken, die mir in diesem Moment vielleicht wie eine Herde wilder Affen kommen,
sage ich: Jetzt nicht!
Achtsam und ohne zu werten
nehme ich wahr, was sich um mich und in mir bewegt.
Empfindungen, Gefühle, Gedanken sind wie Wolken, die vorüberziehen.
Ich bin konzentriert und doch gelassen,
ich muss nichts weiter tun als einfach nur sitzen und atmen.
Ich bin da!
In Kontakt mit mir selbst
kann mich die leise Stimme Gottes berühren.
Fehler wahrnehmen Übersicht gewinnen Neu anfangen
Im Alltag geht es oft schneller als man denkt: Ein falsches Wort in einem Gespräch und schon ist ein Mensch gekränkt. Oder eine überlegte Reaktion, die man gleich einen Moment später bereut – die aber trotzdem nicht mehr rückgängig zu machen ist. Fehler passieren- und sie gehören zum Alltag. Diese Übung kann Ihnen helfen ehrlich und reflektiert mit sich und Ihren Handlungen umzugehen und aus Fehlern zu lernen.
Abkühlen: Wenn es in mir brodelt – joggen, Rad fahren, Holz hacken, spazierengehen, weinen, jammern, toben, schwimmen, duschen, stundenlang mit einem Freund oder einer Freundin telefonieren…einfach Abstand gewinnen.
Zeit nehmen: Wenn es dann stimmig ist, begebe ich mich an einen angenehmen, ruhigen Ort und sage mir selbst: Ich habe jetzt einen Moment Zeit für mich.
Das Ereignis in den Blick nehmen: Ich schaue zurück auf die Situation, die mich belastet. Was ist da genau passiert? Wer war beteiligt? Wie war der Zusammenhang? Welche Knöpfe kann jemand bei mir drücken, die mich aus der Haut fahren lassen? Ich nehme mein Handeln und Sprechen sowie meiner Wirkung auf anderer Menschen in dieser Situation wahr.
Den Fehler erkennen: Was ist hier in meinen Augen falsch gelaufen und worin bestand mein Anteil?
Änderungswunsch formulieren: Was soll ich ändern? Woran würde ich merken, dass ic künftig angemessener in solchen Situationen handle?
Um Vergebung bitten: Gott lädt mich zur Umkehr ein. Ich öffne mich ihm, bitte um sein Gnade und barmherzige Liebe: „Gott, bitte vergib du mir und hilf mir, dass ich frei werde.“ Ich frage mich auch: Was braucht es jetzt noch, damit ich mir vergeben kann?
Neu Aufbrechen: Ich überlege mir einen machbaren nächsten Schritt. Vielleicht gehört dazu, dass ich mit den an der Situation Beteiligten etwas kläre, mein Bedauern ausdrücke.
Mit einem Dank an Gott breche ich wieder gestärkt in den Alltag auf.
Gebet
Aus den Dörfern und Städten sind wir unterwegs zu dir.
Aus den Tälern und Bergen sind wir unterwegs zu dir.
Aus Büros und Fabriken kommen wir als dein Volk.
Als gezeichnete Menschen sind wir unterwegs zu dir.
Auch mit lachenden Kindern sind wir unterwegs zu dir.
Auf den Spuren der Liebe kommen wir als dein Volk.
Voller Hunger nach Frieden sind wir unterwegs zu dir..
Zur Bewahrung der Schöpfung sind wir unterwegs zu dir.
Voller Glauben und Hoffen kommen wir als dein Volk.
von Eugen Eckert und Helmut Schlegel, OSB
Da hat der Himmel die Erde geküsst
Als Gottes Kind im Krippenstroh geboren ist, da hat der Himmel die Erde geküsst.
Als Hirten von den Engeln hörten, was geschah, da war der Himmel der Erde so nah.
Als einer dann den anderen zu dem Kind geführt, da hat der Himmel die Erde berührt.
Und lassen wir uns heute zu dem Kind hinführn, dann wird der Himmel die Erde berührn.
von Rolf Krenzer